Immobilien in Polen: Wertentwicklung von Wohnimmobilien in Metropolen.

Bild: Romolo Tavani/Shutterstock.com

13.02.2019 – 18:15 Uhr, geschrieben von David Lis

Immobilienmakler David Lis hat die Wertentwicklung von Wohnimmobilien für die Jahre 2015 bis einschließlich 2018 der fünf Großstädte Danzig, Krakau, Warschau, Breslau und Posen unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist deutlich: In Polen bleibt das Vertrauen in Immobilien weiterhin ungebrochen. Besonders Immobilien in Danzig haben in 48 Monaten Wertzuwächse von über 50 % zu verzeichnen.

Immobilien in Polen: Wertentwicklung von Wohnimmobilien in den Städten Danzig, Krakau, Warschau, Breslau und Posen.

Eine alte Faustregel in Fragen der Geldanlage besagt, „Immobilien garantieren Sicherheit“. Anleger, die in Immobilien in Polen investieren, erhoffen sich mit den Jahren Wertzuwächse. Auf die Wertentwicklung einer Immobilie haben in der Regel mehrere Kräfte Einfluss. Zum einen kann eine gute Lage bei dauernder hohen Nachfrage und einem geringfügigen Angebot zu deutlichen Wertzuwächsen führen. Neben der Lage können aber auch Zustand und Ausstattung des Gebäudes maßgeblich zur Wertentwicklung beitragen. Weiterhin nimmt die Attraktivität von Städten neben demografischen Entwicklungen eine wichtige Rolle ein.

In dieser Analyse wurden die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Wohnimmobilien der Städte Danzig, Krakau, Warschau, Breslau und Posen für den Zeitraum von vier Jahren (Jan. 2015 bis Dez. 2018) untersucht. Der polnische Immobilienmarkt wird seit Jahren besonders von 1- bis 2-Zimmer- Wohnungen dominiert. Tendenziell ist bei Immobiliengrößen bis 38 m² und bis 60 m² zu beobachten, dass hier die größten Wertzuwächse im Betrachtungszeitraum vorliegen. Wer beispielsweise ein kleines Apartment zu Jahresbeginn 2015 in Krakau erworben hat, erfreute sich vier Jahre später im Durchschnitt über einen Wertzuwachs von 42 %. Die alte Hansestadt Danzig toppt jedoch mit deutlichem Vorsprung alle restlichen vier Großstädte. Je nach Wohnungsgröße waren in Danzig Wertzuwächse bis zu 64 % in 48 Monaten erkennbar.

Um von Wertsteigerungen bei Immobilien zu profitieren, ist grundsätzlich ein Anlagehorizont von mindestens 5 Jahren empfehlenswert. Eine Immobilie in Polen zu kaufen, um sie bereits nach einem Jahr wieder zu verkaufen, macht in der Regel wenig Sinn und kann am Ende unter Umständen als Minusgeschäft in einem Minusgeschäft enden. Im Folgenden sehen Sie, nach wie viel Jahren welche prozentuale Wertentwicklung im Durchschnitt stattgefunden hat.

Immobilien in Polen: Anlagedauer und Wertentwicklung von Wohnimmobilien bis 38 m²
 nach 2 Jahren
(Jan. ’15 bis Dez. ’16)
nach 3 Jahren
(Jan. ’15 bis Dez. ’17)
nach 4 Jahren
(Jan. ’15 bis Dez. ’18)
Danzig16%38%64%
Krakau7%28%42%
Posen6%16%23%
Warschau2%12%27%
Breslau-5%6%21%
Quelle: Eigene Darstellung und Berechnung. Datenbasis von Bankier.pl

Immobilien in Polen: Anlagedauer und Wertentwicklung von Wohnimmobilien bis 60 m²
 nach 2 Jahren
(Jan. ’15 bis Dez. ’16)
nach 3 Jahren
(Jan. ’15 bis Dez. ’17)
nach 4 Jahren
(Jan. ’15 bis Dez. ’18)
Danzig13 %47 %61 %
Krakau2 %13 %27 %
Posen8 %14 %23 %
Warschau2 %10 %22 %
Breslau1 %11 %23 %
Quelle: Eigene Darstellung und Berechnung. Datenbasis von Bankier.pl

Immobilien in Polen: Anlagedauer und Wertentwicklung von Wohnimmobilien bis 90 m²
 nach 2 Jahren
(Jan. ’15 bis Dez. ’16)
nach 3 Jahren
(Jan. ’15 bis Dez. ’17)
nach 4 Jahren
(Jan. ’15 bis Dez. ’18)
Danzig10 %29 %55 %
Krakau5 %12 %25 %
Posen5 %12 %20 %
Warschau5 %9 %18 %
Breslau5 %11 %23 %
Quelle: Eigene Darstellung und Berechnung. Datenbasis von Bankier.pl

Immobilien in Polen: Wertzuwachs durch hohe Nachfrage im Wohnbereich

Für die erhöhte Nachfrage auf dem polnischen Immobilienmarkt gibt es mehrere Gründe. Eine Studie aus Deutschland schätzte das Wohnungsdefizit in Polen auf etwa 3,0 Mio. [1] Aktuellere Untersuchungen besagen, dass auf dem polnischen Immobilienmarkt immer noch etwa 2,1 Mio. Wohneinheiten fehlen. Experten schätzen, dass sich der Wert bis 2030 sogar auf 2,7 Mio. aufgrund steigender Haushaltszahlen und Nachfrage erhöhen wird. [2] Beide Studien gehen davon aus, dass die Anzahl der Haushalte in Polen bis 2030 ansteigen werden. Ergänzend dazu ist hervorzuheben, dass Polen innerhalb der EU zu den drei Ländern mit dem niedrigsten Wohnungsbestand gehört. Laut dem globalen Beratungsunternehmen Deloitte kommen in Polen gerade einmal 372 Wohnungen auf 1.000 Einwohner. Dieser Wert liegt weiter unter dem EU-Durchschnitt von 487 Wohnungen je 1.000 Einwohner (zum Vergleich: Deutschland kommt auf 514 Wohnungen je 1.000 Einwohner). [3] Die Nachfrage nach Immobilien in Polen wird auch durch die andauernde Nullzinspolitik und steigende Einkommen innerhalb der polnischen Bevölkerung angekurbelt. Die Anzahl der polnischen Top-Verdiener nimmt zu und mit ihnen der Anlagedruck. Etwa 24.000 Personen wurden 2017 in Polen registriert, deren Einkommen über eine Mio. Zloty betrug (ca. 250.000 EUR pro Jahr) – ein Anstieg von 17 % gegenüber 2016. [4] Viele bevorzugen und sehen die Lösung in Immobilien. Touristische Regionen und Metropolen stehen dabei hoch im Kurs, wenn es darum geht, in das polnische Betongold zu investieren. Vieles spricht für Metropolen, denn die Großstädte sind beliebte Universitätsstädte, wichtige Wirtschaftszentren und Touristenmagnete. Auch die verbesserte Infrastruktur vieler Großstädte hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Vor allem die bessere Erreichbarkeit durch ständigen Ausbau der Autobahnnetze und die Modernisierung von Hauptbahnhöfen und Flughäfen können als weitere Einflüsse auf die positive Wertentwicklung genannt werden.

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    David Lis, M. Sc. Immobilienmakler Polen

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    Quelle Daten in Tabellen: Bankier.pl

    [1] RUECKERCONSULT GmbH/central statistical office, 2015

    [2] HRE Think Tank, 12.12.2018.

    [3] Deloitte Property Index 2017

    [4] rp.pl, 2018

      13. Februar 2019
      Kategorie: Allgemein